Zinsen einsparen – Wertpapierkredite anstelle von Dispokrediten nutzen

Für den kurzfristigen  Liquiditätsbedarf wird in der Regel der Dispositionskredit bei der Bank in Anspruch genommen. Dafür zahlen Anleger hohe Zinsen. Preiswerter geht es mit Wertpapierkrediten.

Wer ein Wertpapiervermögen besitzt ist in einer guten Situation, sich günstige Gelder für kurzfristige Kreditaufnahmen zu beschaffen. Viele Banken verzichten bei Wertpapierkrediten auf Schufaanfragen, denn die Sicherheit des Kredites wird durch die hinterlegten Wertpapiere gewährleistet.

Die Höhe des Wertpapierkredites richtet sich aus Sicht der Bank nach dem möglichen Beleihungswert. Der Beleihungswert von Aktien wird so ca. zwischen 30 und 50% des Kurswertes der Aktien angesetzt. Bei Fonds liegt der Beleihungswert zwischen 40 und 60% des Depotbestandes. Auch hier wird der Beleihungswert in Abhängigkeit des Fondsinhaltes und der Strategie ermittelt. Anleihen werden zwischen 40 bis 60% im Beleihungswert festgesetzt.

In den letzten Jahren reagieren die Banken stärker auf das wirtschaftliche Umfeld, den Ratinganforderungen und der Zinssituation. Denn gerade in einer Niedrigzinsphase können Anleihen mit einem erheblichen Kursrisiko beinhalten.

  • Was sollen Anleger bei einer Kreditaufnahme beachten?
    Wie viel Liquidität wird tatsächlich benötigt? Wird der voll zur Verfügung stehende Kreditrahmen ausgeschöpft? Hier sollten Anleger die Höhe prüfen, damit bei negativen Kursveränderungen nicht unverzüglich der Wertpapierkredit zurückgeführt werden muss.
  • Wie ist die Chance der Kurssteigerungen für das Wertpapiervermögen?
    Sind keine über den Zins der Wertpapierkredite zu erwartenden Kurssteigerungen wahrscheinlich, ist es besser, die Wertpapiere zu verkaufen statt zu beleihen.
  • Was ist wenn die Wertpapiere verkauft und kein Kredit aufgenommen wird?
    Kann der Anleger die entgangenen Kursgewinne psychologisch verkraften?
  • Sind langlaufende Anleihen im Depot?
    Hier sollten Anleger über den Verkauf nachdenken und das Kursrisiko herausnehmen. Vielleicht besser keinen Kredit aufnehmen, dafür mehr Sicherheit für Kursveränderungen schaffen.


Tipp: Steuervorteile prüfen
Sind im Wertpapiervermögen Wertpapiere vorhanden, die vor der Einführung der Abgeltungssteuer erworben wurden? Hier bitte genau prüfen ob es weiterhin lohnenswert ist diese Wertpapiere im Bestand zu halten. Wertpapierkredite können Kapitalerträge vor der Abgeltungssteuerzahlung bewahren.

Ein Wertpapierkredit ist in der Regel erheblich günstiger als Dispokredite mit hohen Zinsen. Zusätzlich sollten Anleger auf ein kostenloses Wertpapierdepot achten.